Beide Aktiventeams des RSV Germania 03 wurden am Sonntag ihrer Favoritenstellung gerecht und trugen auf dem Vorbereitungsfahrplan für die neue Saison jeweils einen Sieg ein.
Vor den Augen des interessiert zuschauenden „Prominenten“-Duos Dieter Behrendt (Klassenleiter der Kreisligen B & C) und Burkhard Schütz (stellvertretender Kreisschiedsrichter-Obmann) verzweifelte die zweite Kickabteilung des Rasensportvereins gegen Blau-Gelb Darmstadt zunächst am Chancen-Wucher und sah sich sogar mit einem 0:2-Rückstand konfrontiert, ehe das Signal zur Aufholjagd doch im einkalkulierten Beutezug mündete. Dank dem längeren Atem heimsten die Germanen vor der anstehenden Aufgabe gegen Eiche Darmstadt (kommenden Sonntag zu Hause ab 15Uhr) während dem Schlussphasen-Powerplay noch einen 4:2-Erfolg ein.
Ein Viertelstunde später feierte Ben Talib sein Heimspiel-Comeback als verantwortlicher Erstmannschaftstrainer. Das „heimgekehrte“ Klub-Urgestein ordnete erstmals seit dem 3. Oktober 2016 (0:2 gegen Spvgg Seeheim/Jugenheim in der Kreisoberliga) wieder die taktischen Vorgaben auf dem Ostendstraßen-Kultareal an und coachte an der Seitenlinie - wie von jeher gewohnt - impulsiv respektive lautstark.
Die neue Übungsleiterhandschrift war sofort zu erkennen. Obwohl das germanische Ensemble im Duell mit dem Bergsträßer C-Liga-Aufsteiger SV Schwanheim über eine halbe Stunde beste Einnetzmöglichkeiten liegen ließ, musste den Fans nichts Böses schwanen. Dafür trat man sowohl spielerisch als auch physisch zu dominant auf. Hinten löschte die Defensivsparte prinzipiell jedes Feuer und nach vorne rollte das Bällchen optisch ansehnlich.
Mehmet Köroglu brach schließlich per Doppelschlag den Verwertungsbann. Am 2125. Geburtstag von Gaius Julius Cäsär parodierte der Stürmer den römischen Feldherren gleich zwei Mal. Das Zitat „Veni, Vidi, Vici“ asphaltierte der blau-weißen Kohorte den Gewinnerstraßen-Belag und auch die Metapher „Alea iacta est“ rückte das Kräfteverhältnis ins rechte Licht.
In der Tat war der Würfel nun unumstößlich zu Gunsten des RSV gefallen (Historiker vermuteten sogar eine Kausalität zu Cäsar’s Lebzeiten, weil sich schon damals seine Legionen an den Germanen die Zähne ausbissen). Trotz einer Auswechsel-Arie (jeder Protagonist erhielt wichtige Einsatzminuten) kontrollierte der Platzhirsch auch im finalen Abschnitt die Szenerie und baute peu á peu den Vorsprung aus.
Maurice Rippert, Vito Lamaruggine, Markus Laston und Max Meier nutzten die Prävalenz ihrer eine Etage höher angesiedelten Elf plus das sich summierende Konditionsdefizit der Gäste zu einem Guthaben von einem halben Dutzend Buden aus. Weil die ungeachtet aller Dämpfer tapfer fightenden Schwanheimer nie eine Kapitulation in Erwägung zogen, durfte sich der SV kurz vor Feierabend mit dem Ehrentreffer zum auch in der Höhe verdienten 6:1-Endergebnis belohnen.
Vor der nächsten Test-Herausforderung (Sonntag um 13Uhr beim VfR Fehlheim II) glitzerte natürlich noch nicht alles wie Gold, was da am Grünen Steg glänzte, doch die dargebotene Performance injizierte den heimischen Fußballanhängern eine ordentliche Dosis Optimismus. Auch Sir Patrick Stewart (ließ sich anlässlich seines parallelen 85. Wiegenfestes in „Zehn Vorne“ auf der USS Enterprise NCC-1701-D von Whoopi Goldberg mit einer Tasse heißem Earl Grey assimilieren) skizzierte in seiner speziellen Art und Artikulationsweise den zuversichtlichen Vergleich auf den Schirm: „Die Vergangenheit ist geschrieben, aber die Zukunft ist noch nicht in Stein gemeißelt“.